17.02.2014 – Zukunft der Kooperationsklassen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (Schule)

Sehr geehrte Frau Sachse,

die SPD-Fraktion bittet die Verwaltung in der nächsten Sitzung des Schulausschusses zu dem Konzept „Kooperationsklassen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“ Stellung zu nehmen. Zudem bittet die SPD-Fraktion die Grundschule Dietrichsfeld zu dem Tagesordnungspunkt mit einzuladen.

Diskussionspapier:
Zukunft der Kooperationsklassen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Die Kooperationsklassen der Schule an der Kleiststraße stellen im Primarbereich ein bereits etabliertes Konzept zum integrativen Unterricht von Schüler/innen mit einer geistigen Beeinträchtigung dar. Auch im Kontext der inklusiven Schule ist zunächst weiterhin mit einer Ausrichtung des Elternwillens vor allem auf diese Unterrichtsform zu rechnen. Im Rahmen der Schaffung eines inklusiven Schulsystems ist bisher noch unklar, inwieweit alle Schüler/innen dieses Förderbereichs vollständig im Rahmen der inklusiven Schule unterrichtet werden können. Die Konsolidierung und Ausweitung der Kooperationsklassen wird daher als sinnvoller Zwischen- und Entwicklungsschritt zwischen Förderschule und inklusiver Schule im Förderbereich geistige Entwicklung gesehen.

Als kurzfristiger Handlungsschritt wird die Ausweitung des Modells im Primarbereich auf einen vollständigen Zug (4 statt bisher 3 Klassen) vorgenommen. Je nach Entwicklung der Inklusion und unter Einbeziehung jahrgangsübergreifender Lerngruppen zum Ausgleich von Schwankungen in den Schülerzahlen könnte so potenziell für alle Schüler/innen ein Platz an einer Regelschule angeboten werden. Die Klassen werden zunächst vollständig an der Grundschule Dietrichsfeld angesiedelt, welche auch die bereits bestehenden Klassen beherbergt. Dieses macht eine entsprechende bauliche Erweiterung notwendig. Zudem ist zu prüfen, inwieweit eine weitere inhaltliche Annäherung der Klassen (Stimmrechte in schulischen Gremien, Anmeldeverfahren) an die Grundschule möglich sind.

Als mittelfristiger Handlungsschritt wird im Zuge des anstehenden Ausbaus der Grund-schule Dietrichsfeld zur Ganztagsschule geprüft, ob eine Verlagerung von einzelnen Klassen an einen weiteren Standort im Sinne eines wohnortnahen Angebots sinnvoll erscheint. Denkbar wären zwei Standorte in der Stadt Oldenburg, die das Kooperati-onsmodell anbieten. In diesem Zuge freiwerdende Räume könnten sinnvoll für die Schaffung des Ganztagsangebots genutzt werden. Darüber hinaus stellt die Ausweitung des Kooperationsmodells auf den Sekundarbereich eine zusätzliche Handlungsoption dar. Auch hier könnte mit einer Klasse pro Jahrgang potenziell für alle Schüler/innen ein Platz an einer Regelschule angeboten werden. Aufgrund der räumlichen Nähe der Förderschule an der Kleiststraße zur IGS Helene-Lange-Schule und deren starken Fokussierung auf integrative/inklusive Unterrichtsformen böte sich die IGS als sinnvolle Kooperationsschule an. Im Sinne einer Angebots- und Standortvielfalt könnte zudem ein Teil der Klassen an einer weiteren Schule – eventuell einer Oberschule angesiedelt werden.

Langfristig ist neben dem angestrebten Abbau der Förderschule als primärem Schulort laufend zu überprüfen, ob auch die Kooperationsklassen vollständig in inklusive Unterrichtsformen überführt werden können. Maßgabe hierfür ist die Entwicklung der inklusiven Schule sowie des diesbezüglichen Elternwahlrechts.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Jürgen Krogmann, MdL                            gez. Gesine Multhaupt
Mitglied der SPD-Fraktion                                 Mitglied der SPD-Fraktion
Vorsitzender des Schulausschusses            Sprecherin des Schulausschusses