SPD-Fraktion bewertet die Workshop-Ergebnisse zum Vorhaben Bebauung Schützenweg/Quartier Haarentor

Nach der Präsentation der Workshop-Ergebnisse in dem von der Linden Projekt GmbH initiierten Bürgerbeteiligungsprozess hat die SPD-Fraktion das Vorhaben erneut beraten. 

„Der vom Investor vor Einleitung des förmlichen Bauleitplanverfahrens durchgeführte Bürgerbeteiligungsprozess hat dazu geführt, dass sich das geplante Bauvorhaben zur Bestandsbebauung an der Hamelmannstraße hin besser einfügt und auch die Entrée-Situation zum Schützenweg deutlich verbessert wurde,“ so der Fraktionsvorsitzende Ulf Prange. „Der Beteiligungsprozess hat bewirkt, dass die Projektentwickler besser verstanden haben, was die Anlieger bewegt. Einige Ideen wurden aufgegriffen, es sind aber noch Fragen offengeblieben,“ ergänzt SPD-Fraktionsmitglied Paul Behrens.

Die SPD-Fraktion kritisiert, dass aus der bislang vorgestellten Planung und den im Beteiligungsprozess vorgelegten Unterlagen die tatsächlichen Maßstäbe der geplanten Bebauung nur teilweise ablesbar sind. Die realen Abstände und die städtebauliche Wirkung sind so nur zu erahnen. „Dies erschwert eine Beurteilung des Bauprojekts und den Dialog mit den AnwohnerInnen. Wir bestehen darauf, dass der Investor die uns gegenüber gemachten Zusagen einhält und maßstäbliche Planzeichnungen mit den üblichen Kennzahlen vorlegt“, betont Behrens für die Fraktion.

Die Bedenken hinsichtlich der verkehrlichen Erschließung aus der Anwohnerschaft nimmt die SPD-Fraktion ernst. Die Planungen des Investors enthalten richtigerweise Ansätze zur Vermeidung von Verkehr. Diese Ansätze sind zu ergänzen und zu einem schlüssigen Verkehrskonzept für das Quartier weiterzuentwickeln. „Das Verkehrskonzept muss insbesondere die Frage beantworten, wie Parksuchverkehre im Quartier minimiert und wie die verkehrliche Erschließung des Bauvorhabens sichergestellt wird. Dies kann nur auf Grundlage eines zu erstellenden Verkehrsgutachtens erfolgen,“ so Behrens für die Fraktion.

Die SPD-Fraktion steht für die Schaffung von Wohnraum in der Stadt, legt dabei ein besonderes Augenmerk auf preisgünstiges Wohnen. Vor diesem Hintergrund begrüßt die Fraktion ausdrücklich, dass 30 % der geplanten Wohnungen entsprechend der Beschlusslage des Rates im preisgünstigen Segment entstehen. „Wohnraumschaffung in der wachsenden Stadt ist wichtig.

Die Bebauung muss sich aber auch in das vorhandene städtebauliche Umfeld einfügen. Andernfalls wird es nicht gelingen, aus der Stadtgesellschaft Akzeptanz für Nachverdichtung zu erhalten“, stellt Ulf Prange heraus. Vor diesem Hintergrund fordert die SPD-Fraktion seit Bekanntwerden der Planungen den Erhalt des ehemaligen Armenhauses. “Wir begrüßen die Ankündigung von Seiten des Investors, den Erhalt des straßenbildprägenden Bestandsgebäudes nochmal zu prüfen“, so Prange.

Schließlich betonen Behrens und Prange für Ihre Fraktion das Erfordernis, innerstädtische Grün- und Freiflächen weitestgehend zu erhalten. Diese Flächen hätten eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima und verbesserten die Aufenthaltsqualität im Quartier. Die SPD-Fraktion fordert daher ausdrücklich, dass der Baumbestand im rückwärtigen Bereich des Geländes erhalten wird und diese Fläche als grünen Achse zwischen den beiden auf dem Gelände vorhandenen Biotopen gesichert wird.

„Diese Flächen sollten im Bauleitplanverfahren als nicht überbaubare Flächen ausgewiesen werden“, so Behrens und Prange. In ihrer Forderung nach dem Erhalt des Baumbestandes sieht sich die SPD-Fraktion auch durch eine ihr vorliegenden Stellungnahme des Landes Niedersachsens zum Waldgesetz bestätigt. Ferner ist der Erhalt beider Biotope sicherzustellen. „Das zweite „neue“ Biotop darf nicht gleichzeitig als Regenrückhaltebecken genutzt, bzw. dazu ausgebaut werden“, stellt Behrens für die Fraktion klar.