Die breite Diskussion über die künftige Verkehrsführung auf der Cäcilienbrücke zeigt die Erwartung vieler Bürger*innen, dass bei Verkehrsplanungen die Belange des Radverkehrs noch stärker berücksichtigt werden müssen, um die Mobilitätswende in Oldenburg voranzubringen. Der Verkehrssektor kann und muss einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die derzeitige Sperrung der Cäcilienbrücke mit vielen Staus im Stadtteil Osternburg und den Umgehungsverkehren in den angrenzenden Wohnquartieren zeigt aber auch, dass eine dauerhafte Sperrung der Brücke für den Pkw-Verkehr nicht zielführend ist. Vielmehr braucht es ein intelligentes Verkehrskonzept, dass Verbesserungen für den Radverkehr und ein ausgewogenes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer*innen im Blick hat.
Die SPD-Fraktion hat sich ausführlich mit den unterschiedlichen Anregungen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation rund um die Cäcilienbrücke auseinandergesetzt, hat dabei zugleich die bestehende Überlastung der Ausweichstraßen im Blick gehabt. Die Staus auf den Umfahrungsstrecken sind deutlich sichtbar. So staut sich der Verkehr auf der Amalienbrücke regelmäßig bis zur Kreuzung Cloppenburger Straße/Bremer Str. und darüber hinaus zurück. Es ist auch ein deutlicher Anstieg der Verkehre in den Nebenstraßen zu erkennen. Schließlich werden Verkehrsteilnehmer*innen aus Osternburg, Kreyenbrück und Krusenbusch durch die Sperrung von einer unmittelbaren Anbindung an die Innenstadt abgekoppelt.
„Es ist festzustellen, dass das Straßennetz, trotz der Abnahme des Verkehrs durch die Corona-Einschränkungen, bereits stark überlastet ist und es muss davon ausgegangen werden, dass sich dieser Zustand nach den erfolgten Lockerungen weiter verstärken wird“, hebt Renke Meerbothe, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, hervor.
Die Planungen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) sehen eine Fertigstellung der neuen Cäcilienbrücke im Jahr 2025 vor. Bis dahin steht lediglich die Behelfsbrücke mit den bekannten Einschränkungen – auch für den Radverkehr – zur Verfügung. „Aus Sicht der SPD-Fraktion sollte unbedingt an den bisherigen Planungen der WSV für den Brückenneubau festgehalten werden, da Umplanungen zu weiteren Verzögerungen führen. Außerdem bleibt festzustellen, dass die Flächen, im Bereich der Bremer Straße und am Damm für eine erforderliche Verbreiterung gar nicht zur Verfügung stehen“, stellt Germaid Eilers-Dörfler, Mitglied im Verkehrsausschuss, klar.
Die SPD-Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Stadt ihre Möglichkeiten nutzt, um den Radverkehr auf dem Straßenzug Am Damm und Bremer Straße insgesamt sicherer und komfortabler zu machen, etwa durch intelligente Ampelschaltungen, Tempo 30 und die Umsetzung von gestalterischen und planerischen Möglichkeiten für die Straßen. Die Verwaltung sollte deshalb bereits jetzt damit beginnen, entsprechende Planungen zu entwickeln und im Rahmen einer breiten öffentlichen Beteiligung abzustimmen. „Ziel muss es sein, dass die Maßnahmen im direkten räumlichen Umfeld der Brücke rechtzeitig mit deren Fertigstellung umgesetzt werden. Die Maßnahmen müssen aus einem Guss kommen“, fasst Meerbothe die Forderung seiner Fraktion zusammen.