SPD-Fraktion und Jusos wollen die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln an Oldenburger allgemeinbildenden Schulen

Die SPD-Ratsfraktion setzt einen von den Jusos Oldenburg/Ammerland angestoßenen Parteitagsbeschluss um und fordert ein Pilotprojekt zur kostenlosen Bereitstellung von Menstruationsartikeln an den Oldenburger allgemeinbildenden Schulen. In der nächsten Schulausschusssitzung soll hierfür die Stadtverwaltung damit beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit den Schulen und dem Gesundheitsamt einen entsprechenden Umsetzungsvorschlag vorzubereiten. SPD-Fraktion und Jusos erhoffen sich dadurch eine Entlastung für junge Menschen sowie eine Enttabuisierung und Sensibilisierung rund um die Menstruation.

„Hygieneartikel gehören zum gesellschaftlichen Leben selbstverständlich dazu – ebenso sollte der Umgang mit ihnen selbstverständlich sein. Wir wollen mit dem Pilotprojekt einen Anstoß geben, damit junge Menschen mit Menstruation künftig mehr Sicherheit erfahren und finanziell entlastet werden“, erläutert das Fachausschussmitglied Nicole Piechotta.

„Insbesondere an allgemeinbildenden Schulen ist die Auslage kostenfreier Menstruationsartikel längst überfällig. Einige Schüler*innen kennen beschämende Momente, wenn man an einem langen Schultag von der Monatsblutung überrascht wird, keine Menstruationsartikel zur Hand hat und das Schulgelände für den Weg zur Drogerie nicht verlassen werden darf – leider blieben auch mir zu meiner damaligen Schulzeit solche Situationen nicht erspart und solche Probleme gibt es noch immer an Schulen. Tampons und Binden sind keine Luxusartikel, sondern essentielle Güter für all jene, die menstruieren”, ergänzt Svenja Grebener, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Oldenburg/Ammerland.

„Leider werden Menstruationsartikel aber eben doch noch immer wie Luxusartikel behandelt, denn sie sind mitunter sehr teuer. Menstruierende Schüler*innen ohne einen Job können sich das kaum leisten, vor allem nicht, wenn sie aus wirtschaftlich schwächeren Familien kommen. Ein solches Grundbedürfnis darf aber weder vom Geldbeutel noch von der Herkunft abhängig sein. Wir hoffen, mit diesem Projekt also einen weiteren Schritt in Richtung mehr (Geschlechter-)Gerechtigkeit gehen zu können”, fährt Stefan Gottschalk, Vorsitzender der Jusos Oldenburg/Ammerland, fort.

„Außerdem ist die Menstruation leider noch immer ein tabuisiertes Thema. Besonders im Schulumfeld kann schon die Nachfrage nach einem Tampon eine hohe Hürde darstellen, obwohl es etwas ganz Natürliches ist. Diese Hürde soll mit dem Projekt ein Stück weit abgebaut werden. Die Periode darf kein Tabuthema bleiben”, führt das Ratsmitglied Milena Schnell weiter aus.

Die SPD-Fraktion und die Jusos sind nun gespannt, wie der Umsetzungsvorschlag der Stadtverwaltung aussehen wird.